Das Mittelalter war noch im Gange, Amerika noch eine ganze Weile nicht entdeckt und die Habsburger gerade erst ein paar Jahre auf dem Thron, als das Gebäude in der Sterzinger Neustadt, in dem heute die Bäckerei Häusler samt Konditorei und Cafè untergebracht ist, erstmals urkundlich erwähnt wird.
Schon im ausgehenden 15. Jahrhundert weht der Geruch frisch gebackenen Brotes durch das Haus, die Familie Peckh oder Pegk – nomen est omen! – betreibt hier eine erste Bäckerei. Dieser Bestimmung bleibt das Gebäude bis heute treu und auch das Bewirten von Gästen hat im Haus eine lange Tradition: Schon in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist ein Ausschank im Unterhaus urkundlich belegt – wenn auch nicht von Kaffee, sondern von Wein. Jeder Menge Wein. 1584 etwa bringt der Wirt, ein Mann namens Melchior Leichter, 125 Yhren Wein – das sind mehr als 3000 Liter – unters Volk.
Die Kombination aus einer Bäckerei im Ober- und einem Wirtshaus im Unterhaus bleibt lange Jahre bestehen, erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschwindet der Ausschank. Allerdings bleibt die Bäckerei bestehen und wechselt immer wieder Besitzer, bis sie 1830 Johann Häusler übernimmt und aus ihr die Bäckerei Häusler macht. Seither, seit fast 190 Jahren also, steht hier ein Häusler am Ofen. Und seit rund 55 Jahren auch hinterm Tresen.
