Zum Glück für alle kaffee- und mehlspeisenbegeisterten Sterzinger entscheiden sich die Häuslers für ein Tagescafè, das malerisch in den historischen Gemäuern des Unterhauses eingerichtet wird. Im Dezember 1964, kurz vor Weihnachten, wird es eröffnet – um 6.30 Uhr Früh. Hinter dem Tresen herrscht Nervosität, doch schon wenige Minuten, nachdem man die Türen geöffnet hat, trifft der erste Gast ein. „Es war ein stadtbekannter Sandler“, lacht Gerold, „der sich sehr darüber gefreut hat, dass Sterzings Barlandschaft Zuwachs bekommen hat“. Trotz der frühen Tageszeit bestellt der Gast einen Hochprozentigen, worauf man ihm bescheiden muss: „Tut uns leid, bei uns gibt’s keinen Alkohol“. So weit kein Problem für den Sandler: „Ist wurscht, dann gib mir einen Weißen.“ Wieder der freundliche Hinweis: „Tut uns leid, kein Alkohol.“ Da macht der Premierengast auf dem Absatz kehrt und zieht ab: „Was, keinen Alkohol habt ihr“, hört ihn Gerold noch lachen, „dann werdet ihr nicht lang offen haben“.