Süß speisen

Brot und Kuchen: beides wird zwar gebacken, aber nicht von den Gleichen. Während das Brot Domäne des Bäckers ist, kümmert sich der Konditor um Kuchen, Torten, Mehl- und Süßspeisen. Man könnte also auch sagen: während der Bäcker mit seinem Brot die Lebensgrundlage schafft, sorgt der Konditor für den (süßen) Luxus, für das Verwöhnprogramm.
konditorei

Trotzdem kann man manchmal beides nicht ganz genau trennen

Bei Christoph Häusler etwa, Bäckermeister und Konditor, oder seinem Vater Gerold. Auch er ist Bäcker und Konditor gleichermaßen, weshalb es in der Natur der Dinge lag, die traditionsreiche Bäckerei Häusler in Sterzing Ende der 1950er-Jahre um eine Konditorei zu erweitern.
Eine echte Konditorei, muss man sagen, denn Süßes war in der Bäckerei Häusler schon früher über den Ladentisch gegangen. So warb schon Paul Häusler, Gerolds Großvater, 1907 in Bezirkszeitungen mit einer Anzeige, die „frisches, gutes Teegebäck in grosser Auswahl“ anpries. „Und bevor wir die Konditorei eröffnet haben, haben wir auch schon Spitzbuben und Linzerschnitten gebacken“, erinnert sich Gerold.
entwicklung
1959 wird aus dem „Teegebäck“ jedenfalls mehr. „Ich bin um 2.00 Uhr nachts in die Bäckerei und habe ab 4.00 Uhr in der Konditorei weitergemacht, die wir in der alten Waschküche eingerichtet haben“, sagt Häusler senior. Die Produktion hält sich damals noch in sehr, sehr überschaubaren Grenzen. „Ich habe am Tag etwa eineinhalb Liter Sahne gebraucht, das hat für ein bisschen mehr als eine Roulade gereicht“, schmunzelt Gerold. Heute wird in der Konditorei Häusler auch schon das Zehnfache an Sahne gebraucht. Noch lange keine industriellen Maßstäbe, aber man erkennt: die Konditorei Häusler wuchs an ihren Aufgaben.
sahnige träume
Zurück zur Sahne: An ihr kann man die grundlegende Philosophie der Häuslers exemplarisch festmachen. „Wir verwenden nur echte Sterzinger Sahne“, betont Christoph, der das Ruder 2017 von seinem Vater übernommen hat. Auch bei der Butter kennt man „beim Häusler“ keine Kompromisse – weder in der Bäckerei noch in der Konditorei. Auch sie ist „echt“ und kommt aus Sterzing, weil man weder auf Pflanzenöle, Margarine, Butter-Margarine-Gemische oder andere (wesentlich billigere) Halbwahrheiten setzen will. „Man merkt einfach, ob in einem Produkt gute Zutaten drin sind oder nicht“, sagt Christoph. Eine Erkenntnis, die sein Vater mit einem eingängigen Beispiel unterstreicht: „Wird ein Croissant mit echter Butter gebacken, zergeht es auf der Zunge“, erklärt Gerold, „wenn nicht, klebt es am Gaumen“. Das ist übrigens nicht Traditionalisten-Glauben, sondern Wissenschaft: „Butter hat einen ganz anderen Schmelzpunkt als alternative Fette“, erklären die beiden Experten.
mehlspeisen
Noch etwas merkt man beim Genießen Häusler’scher Mehlspeisen: dass das Produkt von gediegenen Handwerkern stammt und nicht vom Fließband. „Es ist zwar heute schwer, gut ausgebildete und geschickte Bäcker und Konditoren zu finden, wir arbeiten aber trotzdem nur mit Leuten, die das Handwerk von der Pieke auf gelernt haben“, erklärt Christoph. Die Häusler-Philosophie gilt also nicht nur für Zutaten, sondern auch für das Personal: keine Kompromisse! Und auch das schmeckt man.
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